Nach dem anstrengenden aber auch sehr interessanten Tag in Washington D.C. ging es am nächsten Tag wieder zurück nach New York City. Statt aber wie auf dem Hinweg nur auf den Interstates zu fahren, wollten wir die Rückfahrt dazu nutzen, den Städten Baltimore und Philadelphia jeweils einen kurzen Besuch abzustatten. Schließlich lagen diese direkt auf dem Weg.

Nach dem ausgiebigen Frühstück und dem Check Out fuhren wir über die 495 zum Interstate 95, der uns Richtung Norden bis nach Baltimore brachte und direkt an Baltimore vorbei führt. Über die 395 sind wir dann direkt nach Baltimore Downtown gefahren. Nach einer kurzen „Stadtrundfahrt“ durch die City von Baltimore suchten wir uns am Hafen einen Parkplatz, um diesen interessant wirkenden Teil der Stadt näher anzuschauen. Den Parkplatz fanden wir leider nur in einem Parkhaus, der Preis dafür war mit 8$ pro Stunde auch alles andere als günstig. Aber schließlich hatten wir nur wenig Zeit, so dass wir über den Parkplatz dankbar waren.

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Der Bereich um den Inner Harbor stellte sich auch schnell als optimaler Bereich heraus, um Baltimore per Fuß etwas genauer zu betrachten. Die East Pratt Street ist eine klassische Einkaufsstraße, an der sich weitere Sehenswürdigkeiten befinden. Neben einem umgebauten, ehemaligen Stromkraftwerk, in dem sich jetzt zahlreiche Restaurants, Geschäfte und ein Hard Rock Café befindet, gibt es dort auch ein Aquarium und Schiffe, die besichtigt werden können. Auch Bootstouren können unternommen werden. Wir haben uns allerdings neben der Besichtigung des Bereichs auf ein Eis beschränkt – es war mittlerweile ziemlich warm geworden.

Nach etwa 2 Stunden Aufenthalt in Baltimore setzen wir die Fahrt Richtung Philadelphia fort. Über die President Street und Eastern Avenue führte uns der Weg durch den Osten Baltimores zurück auf den Interstate 95, auf dem wir die Fahrt weiter Richtung Nordosten durch Delaware bis Philadelphia in Pennsylvania fortsetzten. Stopps legten wir jeweils kurz hinter den Grenzen der Bundesstaaten ein, weil es dort jeweils Welcome-Center gab, in denen man sich über den entsprechenden Staaten informieren konnte.

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In Philadelphia haben wir dann leider ein bisschen zu zeitig den Interstate verlassen, um über den Industrial Highway Richtung Innenstadt zu fahren. Wie der Name schon vermuten lässt, führte der Highway durch das Industriegebiet vor Philadelphia, was keinen besonders guten ersten Eindruck von der Stadt verursachte. Schließlich landeten wir auf dem Interstate 76, der am Schuylkill River entlang durch Philadelphia führt. Von diesem Interstate sah Philadelphia schon deutlich besser aus, so dass wir diesen verließen und über die Chestnut Street Richtung Innenstadt fuhren. Die Straße wurde schließlich immer enger und rechts und links mit kleinen Geschäften gesäumt. Als es irgendwann nach totaler Innenstadt aussah, suchten wir uns einen Parkplatz – und wie es der Zufall will, waren wir auch direkt in der Mitte der Stadt gelandet.

Bei Philadelphia fällt auf, dass die Stadt sehr europäisch wirkt. Enge Straßen mit unzähligen kleinen Geschäften rechts und links. Die Straßen sind in der Regel nur Einbahnstraßen, weil kein Platz für eine zweite Spur wäre. Auch fiel auf, dass die Architektur der Wolkenkratzer sehr modern, aber nicht zu modern wirkte. Die Stadt war zudem recht sauber, auch wenn an vielen Stellen gebaut wurde. Philadelphia ist die zweitgrößte Stadt an der Ostküste der USA, dabei wirkt sie allerdings weniger stressig und deutlich sauberer als New York City. Es war schade, dass wir für diese Stadt nur ein paar Stunden Zeit hatten, denn dort gibt es viel zu sehen. So konnten wir uns nur einen ersten kurzen Eindruck verschaffen.

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Schließlich verließen wir auch diese Stadt über die Benjamin Franklin Bridge Richtung Osten, um über die Highways 30, 38 und 73 auf dem New Jersey Turnpike (eigentlich der Interstate 95) zu landen. Dieser Turnpike ist anfangs nur 4-spurig, wird aber in Richtung New York immer breiter, um schließlich zu einer 12-spurigen Hauptschlagader zu werden. Natürlich muss auf solchen Turnpikes Maut gezahlt werden (und nicht zu knapp), aber bei der Masse an Fahrzeugen, die sich da tagtäglich bewegen, sind solche Straßen absolut sinnvoll – und es macht richtig Spaß, auf so einer wahnsinnig breiten Straße zu fahren.

Nach einem kurzen Stopp im Walmart in Woodbridge führte uns der Weg letztlich über den Interstate 78 zum Holland Tunnel, die Verbindung zu Manhattan. Die Maut von 14$ konnten wir wie jede andere Maut mit dem elektronischen System bezahlen, das im Auto installiert war.

Als wir aus dem Holland Tunnel raus kamen und schließlich in Manhattan gelandet waren, machte sich ziemliche Aufregung breit, denn einerseits waren wir also nun endlich mal in New York City, anderseits mussten wir mit dem Auto auch gleich quer durch, um über die Manhattan Bridge nach Queens zu gelangen. Danach ging es dann über den I278 bis zur Abfahrt Queens Boulevard, auf dem sich das Quality Inn Woodsidebefindet, das die kommenden 4 Nächte unser Zuhause sein sollte.

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Der Check-In gestaltete sich dahingehend schwierig, als dass wir den Schlüssel für das Vorhängeschloss am Koffer wohl verloren hatten. Aber USA-typisch wurde uns freundlich und schnell geholfen, in dem der Hausmeister das Schloss mit Gewalt öffnete. Ein neues Schloss war auch schnell besorgt, denn nur wenige Meter vom Hotel befand sich ein „Kramladen“, in dem es auch solche Vorhängeschlösser gab.

Das Hotel machte einen sehr guten Eindruck, das Zimmer mit Blick hintenraus auf einen Garten war nicht sehr groß, aber überraschend ruhig. Auch Frühstück war im Preis dabei, wenn auch nicht viel Platz dafür vorgesehen war. Aber wir hatten jedes Mal Glück und einen Sitzplatz gefunden.

Nach dem „Ankommen“ sind wir mit dem Auto noch mal losgefahren, um Manhattan schon mal grob zu erkunden. Außerdem wollten wir unbedingt mal mit dem Auto durch Manhattan fahren, um zu erfahren, ob es wirklich so schlimm wäre, wie immer behauptet wird. Und ich muss sagen: Ist es absolut nicht! Die Straßen sind immer noch recht breit, der Verkehr hielt sich um diese Zeit – es war Sonntag vor dem Memorial Day – absolut in Grenzen. Allerdings ist der Zustand der Straßen in New York – und generell im Nordosten der USA – alles andere als optimal. 5 Spuren, aber keinerlei Markierungen, Schlaglöcher werden wenn überhaupt mit Metallplatten abgedeckt, etc. Man merkt den Straßen an, dass in Manhattan wohl niemand Zeit und Nerven hat, diese Straßenschäden vernünftig zu reparieren. Die Auswirkungen durch die Sperrungen während der Reparaturen sind wohl für den New Yorker viel schlimmer als der aktuelle Zustand der Straßen.

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Jedenfalls haben wir große Teile von Manhattan mit dem Auto erkundet, waren in einem kleinen Geschäft am Washington Square, um uns ein bisschen was zu essen und zu trinken zu kaufen und sind durch den Central Park gefahren. Natürlich haben wir auch den Broadway / Timesquare nicht vergessen.

Gegen Mitternacht sind wir dann wieder im Hotel angekommen und waren bereits gespannt auf die kommenden Tage.