Gestern hatten wir während unseres Urlaubs zum ersten Mal so richtig schlechtes Wetter. Fast den gesamten Tag hatte es geregnet – in den Everglades war es ein regelrechtes Unwetter, was wir erleben mussten. Bis dahin hatten wir mit dem Wetter die gesamte Zeit eigentlich immer Glück. Am Anfang in Washington und New York war es fast wolkenlos und mit ca. 27 Grad wirklich angenehm. Im Süden war es dann erwartungsgemäß etwas wärmer und vor allem deutlich feuchter. Damit sind zum einen die gelegentlichen Regenschauer gemeint, zum anderen aber natürlich auch die insgesamt höhere Luftfeuchtigkeit. Vor allem nach einem Regenschauer fühlte man sich schnell wie in einer Sauna.

Je weiter südlich wir kamen, umso höher wurde die Luftfeuchtigkeit, hier in Miami hat sie mittlerweile über 90% erreicht, so dass man zusammen mit den warmen Temperaturen regelrecht gegen eine Wand läuft, wenn man (klimatisierte) Räume verlässt. Wer solche heißen und feuchten, klimatischen Zustände nicht verträgt, ist gut beraten, Südflorida zu dieser Jahreszeit zu meiden. Wir kommen damit zum Glück gut klar, aber dieses Jahr empfinden auch wir es für teilweise recht belastend.

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Und was hilft gegen Hitze besser als ein Tag am Strand bzw. im Wasser. Nach dem Motto wollten wir den heutigen Tag verbringen und fuhren nach dem Frühstück Richtung Bal Habour an den Strand. Ein Parkplatz war schnell gefunden, denn es war wie so oft nichts los an den Stränden. Mit Blick auf die Skyline von Bal Habour genossen wir also die Ruhe am Strand, die meiste Zeit waren wir allerdings im Wasser, denn in der Sonne war es trotz Sonnenschirm kaum lange auszuhalten. Das Wasser war wie immer ein Traum, schätzungsweise 30 Grad warm, klar und mit feinstem Sand.

Wie fast jeden Tag führte auch an diesem die hohe Luftfeuchte zu einer allmählichen Wolkenbildung. Diese Wolken bildeten sich vor allem über den Everglades, am Strand selbst waren wir kaum davon betroffen. Jedenfalls wurde es in der Ferne über den Everglades immer dunkler und fing offensichtlich an mit regnen. Hinzu kam ein recht heftiges Gewitter, das ähnlich stark gewesen sein muss, wie wir es am Tag zuvor erleben mussten. Interessant war allerdings, dass kaum jemand am Strand davon Notiz nahm oder gar das Wasser verließ, wie man es als Europäer gelernt hat. Im Gegenteil kamen sogar noch weitere an den Strand und gingen im Meer baden. Es fühlte sich für uns zwar sehr komisch an, aber auch wir ließen uns von dem Unwetter über den Everglades nicht vom Baden abhalten. Schließlich zog das Unwetter sichtbar an uns vorbei. Später im Hotel haben wir dann aber in den Nachrichten gesehen, dass etwa 300 km nördlich in Daytona Beach fast ein Mensch vom Blitz am Strand getroffen worden wäre.

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Eigentlich wollten wir mal einen ganzen Tag am Strand verbringen, am Ende sind es aber nur etwa 4 Stunden geworden. Stattdessen wollten wir eigentlich noch mal nach Little Havanna, doch die Straßen dorthin waren so voll, dass wir uns um entschieden und lediglich in einem Publix noch ein paar Lebensmittel einkauften. Anschließend ist meine Frau im Hotel geblieben und ich habe die Gelegenheit genutzt, um noch mal kurz an der Collins Avenue ins Meer zu hüpfen.

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Nach dem Abendessen im Hotel ging es zur vermeintlich letzten Shoppingtour in South Beach. Wir schlenderten also durch zahlreiche Shops auf der Collins, Lincoln und Washington und kauften ein paar Kleinigkeiten ein. Danach stand ein letzter abendlicher Spaziergang auf dem Ocean Drive an, wo wir auf dem Rückweg erneut von heftigem Regen überrascht wurden. Anfangs stellten wir uns kurz unter, in der Hoffnung, der Regenschauer ist gleich vorbei, doch er wollte einfach nicht enden. Und da wir eigentlich noch einen Cocktail trinken wollten, versuchten wir halbwegs trocken zu der Bar am Ocean Drive zu gelangen, die wir dafür bereits in Auge gefasst hatten. Diese warb zudem mit Happy-Hour-Preisen.

Leider war die Bar bereits am Schließen, dennoch wurden wir von einem sehr freundlichen Angestgellten bedient und bekamen so unseren Caipirinha – zumindest sollte er sowas sein. Er bestand aus einem Löffel braunen Zucker, einer halben Mini-Limette und jeder Menge Eis, und befand sich in einem Plastikbecher. Er schmeckte zwar trotzdem ganz ok, der Preis dafür war allerdings saftig: 30 Dollar kosteten die zwei Cocktails inclusive Trinkgeld.

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Wir genossen den Cocktail trotzdem und warteten, dass sich der Regen, der sich mittlerweile zu einem handfesten Gewitter entwickelt hatte, wieder beruhigt. Der schreckhafte Bar-Mann sorgte zudem für allgemeines Gelächter, wenn er bei jedem Donner lauthals erschrak und dies entsprechend kommentierte. Wir ließen daher den Abend in der Bar ausklingen.