Heute war also der Tag gekommen, an dem wir wieder nach Hause fliegen mussten. Zugegeben, so ein Urlaubsende ist immer ärgerlich, aber dieses Mal freuten wir uns ein bisschen darauf, wieder nach Hause zu kommen. Es gab dafür zwei wesentliche Gründe: Erstens hatten wir in den vergangenen 3 Wochen viele Male die Orte und damit die Hotels gewechselt. Zwar sieht und erlebt man durch so einen Roadtrip sehr viel, aber die ständigen Hotelwechsel nerven dann irgendwann. Und zweitens ist dieses Jahr das Klima in Florida sehr anstrengend. Man kann kaum atmen, wenn man aus dem Zimmer ins freie kommt, weil die Luft eine so hohe Luftfeuchtigkeit hat. Daher freuten wir uns ein ganz klein wenig auf ein angenehmeres Klima in Berlin – auch wenn wir Florida natürlich generell ungern verlassen.

Die Koffer hatten wir schon am Abend zuvor soweit gepackt, dass die Abreise vom Hotel nach dem Frühstück recht schnell ging. Wir drehten noch eine letzte Runde durch South Beach, um dann durch Miami Downtown nach Little Havanna zu fahren. Unser Flug ging ja erst am Abend, also konnten wir die verbleibende Zeit für Sightseeing bzw. Shopping nutzen.

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In Little Havanna, durch das der Tamiami Trail (Highway 41) führt, fanden wir in der Nähe vom Calle Ocho einen Parkplatz und gönnten uns zunächst einen echten kubanischen Kaffee. Der ist so lecker, dass man danach eigentlich keinen anderen Kaffee mehr trinken möchte. Anschließend sind wir noch in ein paar kleine Geschäfte am Calle Ocho gebummelt und haben originalen kubanischen Kaffee gekauft. Dieser war zwar etwas überteuert, aber man kommt ja auch nicht jeden Monat hier her, um neuen kaufen zu können.

In einem weiteren kleinen Laden in Little Havanna haben wir dann noch ein paar Andenken eingekauft und ein nettes Gespräch mit der Verkäuferin geführt, die uns noch mal die Vorzüge von Florida näher bringen wollte. Lustig war ihre Aussage, dass Neopren-Anzüge nur dafür erfunden wurden, damit man in Kalifornien im Pazifik baden kann. Ganz unrecht hat sie natürlich nicht, denn der Pazifik ist mit ca. 18 Grad locker 12 Grad kälter als der Atlantik in Florida.

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Nach dem Shoppingbummel durch Little Havanna mussten noch ein paar Must-have aus dem Walmart in Doral eingekauft werden. Dazu gehören an erster Stelle die Cinnemon Raisin Bagels, die es leider in dieser Form nicht in Deutschland gibt. Somit ist das ein absolutes Muss, möglichst viele davon mitzunehmen. Dazu kamen noch weitere Kleinigkeiten, so dass am Ende sogar der zusätzliche Koffer randvoll war und wir uns langsam Sorgen machen mussten, dass das Gewicht nicht überschritten ist.

Auf dem Weg zum Flughafen mussten wir den SUV noch mal geringfügig nachtanken. An einer Tankstelle in Doral füllte ich also für 5 Dollar Benzin nach und ging zum Bezahlen in den Tankstellen-Shop. Der Tankwart wunderte sich darüber, dass ich nur für 5 Dollar getankt hatte, als ich ihm aber erklären wollte, dass wir mit dem Mietwagen nur noch zum Flughafen kommen wollen, schaute er mich groß an und meinte „sorry, no english“! Das war ein echt komisches Gefühl, denn normalerweise ist der Tourist derjenige in den USA, der sowas sagt. Hier aber verstand der Tankwart tatsächlich nur spanisch und konnte weniger englisch als manch deutscher Tourist. Der Grund war, dass Doral ein Stadteil von Miami ist, in dem nur Immigranten aus spanisch sprechenden Gegenden der Welt leben.

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Mit einem Minimum an Sprit im Tank erreichten wir die Mietwagen-Station am Flughafen Miami, gaben das Auto ab und begaben uns zur Abfertigung von American Airlines. Das war nicht einfach zu finden, weil es sich in einem komplett anderen Bereich des Flughafens befindet als wir bisher für die Heimreise genutzt hatten. Hinzu kam, dass wir uns am Automaten selbst einchecken mussten, was ziemlich kompliziert erschien und nur dank Hilfe einer Angestellten gelang. Später erfuhren wir, warum es so kompliziert erschien, denn die Maschine für den Flug wurde geändert und obwohl wir schon eingecheckt waren, mussten wir die Prozedur noch einmal komplett durchgehen.

Der Wechsel des Flugzeugs sollte für noch mehr Verwirrung sorgen, nach dem wir durch die Sicherheitskontrolle im Boardingbereich waren, denn dort wurden alle gebeten, sich noch mal am Schalter einzuchecken. Nach ewigen Hin und Her schien es aber so, dass wir bereits neu eingecheckt waren. Schließlich sollte der Flug um 19:30 Uhr starten, kurz nach halb 8 durften wir auch ins Flugzeug – eine scheinbar ziemlich neue Boeing 777. Leider dauerte es dann noch fast eine Stunde, bis wir starten konnten.

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Der Flug war sehr angenehm, die 777 war extrem leise und hatte ein modernes Entertainment-System an jedem Sitzplatz. Und durch den späten Abflug wurde es ein echter Nachtflug, der mit Sonnenuntergang abhob und kurz nach Sonnenaufgang in London landete. Wir konnten durch den kompletten Tag in Miami auch relativ gut schlafen.

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Leider konnte die Verspätung vom Abflug nicht aufgeholt werden, so dass wir auch in London zu spät ankamen. Damit verpassten wir unseren Anschlussflieger nach Berlin, bekamen allerdings direkt nach dem Ausstieg neue Tickets für einen Flug später. Allerdings mussten wir dann knapp 4 Stunden im internationalen Terminal von London Heathrow verbringen, was nicht wirklich angenehm ist. Wir nutzen aber die Gelegenheit, um etwas zu essen. Und auch der Anschlussflieger nach Berlin startete mit Verspätung, so dass wir nicht ganz pünktlich in Berlin landeten. Dank AT&T-SIM in den USA und EU-Roaming in London war es aber kein Problem, Zuhause Bescheid zu geben, dass wir später ankommen. Zum Thema Mobilfunk in den USA habe ich noch einen eigenen Artikel geschrieben.

Den restlichen Tag nutzen wir dann, um Zuhause anzukommen und Sachen auszupacken. Abends um 22 Uhr waren wir dann so müde, dass wir ins Bett gegangen sind und bis morgens 9 Uhr geschlafen haben. Damit war auch das Jetlag kein Thema mehr.