Nach der langen Anreise und den ersten Eindrücken von Fisherman’s Warf und Pier 39 am Freitag war am Samstag bereits um 4 Uhr die erste Nacht in San Francisco für uns vorbei. Einerseits lag das daran, dass wir am Abend zuvor bereits um 22 Uhr tot müde ins Bett gefallen sind. Anderseits spielt da natürlich auch immer die Zeitumstellung eine nicht unwesentliche Rolle. Das war aber gar nicht so schlecht, denn wer zeitig aufsteht hat mehr vom Tag. Und das ist im Urlaub ja nicht so verkehrt.

Für San Francisco hatten wir insgesamt 2 Tage eingeplant, schließlich gibt es dort eine Menge zu sehen. Golden Gate Bridge, Cable Car, Alcatraz, Fisherman’s Warf, China Town, Golden Gate Park, Lombard Street und so weiter, um nur einige aufzuzählen. Schließlich könnte man mit dem Auto auch noch den 49-Mile-Scenic-Drive abfahren, mit dem man so ziemlich alles „abklappern“ kann. Wir hatten aber gar nicht den Anspruch, in nur zweieinhalb Tagen alle Sehenswürdigkeiten von San Francisco zu sehen – schafft man sowieso nicht.

 

Einmal mit dem Cable Car fahren in San Francisco

Cable Car Wendestelle Market Street

Cable Car Wendestelle an der Market Street

 

Nach dem Frühstück (wenn man es so nennen darf) im Hotel sind wir gegen 8 Uhr Richtung Union Square aufgebrochen, um den wohl schönsten Cable-Car-Wendeplatz an der Market Street zu besichtigen. Und da die öffentlichen Verkehrsmittel in San Francisco nicht nur besonders günstig nutzbar sind, sondern das Netz auch sehr gut ausgebaut ist, haben wir uns für den Bus entschieden, der nur wenige Meter vom Hotel abfährt. Und hier gab es gleich wieder ein sehr positives Erlebnis, was man in Deutschland wohl nie erleben wird (als Tourist). Da wir (noch) kein Bargeld hatten und ein Bezahlen per Kreditkarte im Bus nicht möglich war, hat uns der Busfahrer kurzerhand kostenlos mitfahren lassen! Die Fahrt dauerte immerhin eine halbe Stunde quer durch die Stadt!

An der Cable-Car-Wendestelle Market Street haben wir uns Tickets für eine einfache Fahrt mit dem Cable Car gekauft. Leider haben wir erst danach festgestellt, dass das Cable Car wegen Bauarbeiten gar nicht ab dieser Station abfährt. Stattdessen wurden wir mit dem Shuttle-Bus zu einer anderen Haltestelle gebracht, ab der wir dann etwa die halbe Strecke noch mit dem Cable Car fahren konnten. War zwar etwas ärgerlich, zumal die Strecke auf der California Street besonders steil und somit auch besonders interessant ist, aber die Fahrt im Cable Car hat dennoch viel Spaß gemacht und war ein super Erlebnis. Besonders witzig ist, dass man tatsächlich am Cable Car „hängend“ mitfahren kann. Man muss also nicht sitzen, sondern kann draußen auf einem Steg stehen. Gut festhalten ist allerdings wichtig.

 

Cable Car in San Francisco

Cable Car in San Francisco

 

An der Endhaltestelle Hyde Ecke Beach Street waren dann noch weitere Cable Cars, so dass wir auch viele Bilder machen konnten. Das Cable Car bleibt auch extra dafür lange stehen, so dass Touristen ausgiebig filmen und fotografieren können. Anschließend wollten wir eigentlich erneut mit den Öffentlichen zur Lombard Street, da aber am Wochenende die Stadt San Francisco ziemlich leer ist und auch Parkplätze kostenlos zu bekommen sind, haben wir uns dann doch für das Auto als Transportmittel entschieden. Wir waren dadurch auch deutlich flexibler und – nicht zu vergessen – die Straßen in San Francisco sind teilweise extrem steil, so dass es auch ziemlich anstrengend ist, zu Fuß die Stadt zu erkunden!

Die berühmte Lombard Street mit ihren Serpentinen war natürlich belagert von zahlreichen Touristen. Es sieht aber auch wirklich toll aus, wie schön grün die Straße ist und wie sich die Autos dort hindurch schlängeln und teilweise nur die Autodächer zu sehen sind. Wir sind erst mit dem Auto die Straße hinab gefahren und anschließend zu Fuß abgelaufen. Rechts und links der Straße sind dafür schmale Fußwege, von denen man einen super Blick auf die Straße und deren Häuser am Rand hat. War echt beeindruckend!

 

Essen am Washington Square

Washington Square in San Francisco

Washington Square in San Francisco

 

Zunächst haben wir dann mit dem Auto ein bisschen die nähere Umgebung erkundet und sind letztlich auf der Suche nach etwas zu Essen am Washington Square gelandet. Das ist ein kleiner Park mit einer großen Kirche im Nordosten der Stadt. Dort ist viel los und es gibt viele kleine Cafés und Restaurants. Somit haben wir geparkt, um die Location näher zu erkunden und vielleicht ein kleines Restaurant zu finden, in dem wir essen können. Schließlich haben wir bei Toni Gemignani eine Pizza gegessen. Wie sich herausstellte, muss das eine Top-Location in San Francisco sein, den zwei Eingänge weiter hat Toni noch ein richtiges Restaurant, an dem sich eine ziemlich lange Menschenschlange gebildet hatte. Zum Glück gibt es da noch eine „To-Go“-Variante, so dass wir recht schnell eine sehr gute Pizza im Freien sitzend essen konnten. Anschließend haben wir uns noch den Park mit der Statue von Benjamin Franklin und die Saints Peter and Paul Kirche von innen angesehen.

 

Painted Ladies und Christmas Tree Point

Painted Ladies

Painted Ladies

 

Nach einem kurzen Shopping-Stop bei einem Target-Markt in Downtown – so richtig große Supermärkte gibt es in San Francisco leider nicht – ging es als nächstes zu den Painted Ladys, eine Reihe von traditionellen Häusern, die durch ihre Lage und die Farbe besonders interessant aussehen. Gegenüber ist der Park Alamo Square auf einem kleinen Hügel gelegen, von dem man die Painted Ladys und die dahinter liegende Innenstadt von San Francisco sehen kann – ein toller Kontrast. Der Park ist auch toll angelegt und es tummeln sich zahlreiche Studenten dort, die bei einem Kaffee das schöne Wetter genossen.

 

Christmas Tree Point

Christmas Tree Point

 

Anschließend sind wir noch zum Christmas Tree Point gefahren, ein kleiner Berg im Süden und dennoch inmitten von San Francisco. Von dort hat man einen tollen Blick über die ganze Stadt. Und bei gutem Wetter kann man sogar die Golden Gate Bridge sehen.

 

Golden Gate Bridge – Südlicher Teil

Golden Gate Bridge

Golden Gate Bridge

 

Nach einem kurzen Stopp im Hotel sind wir noch zur Golden Gate Bridge gefahren. Dort wollten wir zumindest schon mal die südlichen Foto-Punkte abklappern. Das Wetter war mittlerweile nicht mehr so richtig gut. Es waren Wolken mit reichlich Wind vom Pazifik aufgezogen – typisches San-Francisco-Wetter eben. Wir ließen uns davon aber nicht abhalten, die Brücke zu besuchen. Dafür wurden wir mit tollen Bildern belohnt, die wir dort machen konnten.

 

Baker Beach San Francisco

Baker Beach San Francisco

 

Eine Fahrt über die Brücke war erst für den nächsten Tag geplant. Daher haben wir noch ein bisschen die Küste im Westen von San Francisco erkundet und an der Baker Beach weitere tolle Fotos von der Brücke gemacht. Anschließend ging es über Sea Cliff und durch den Golden Gate Park zurück zu Fisherman’s Wharf, um dort erneut im WipeOut zu Abend zu essen. Einen kostenlosen Parkplatz haben wir zum Glück zwei Querstraßen entfernt gefunden, eine Stunde im Parkhaus am Pier 39 hingegen hätte 12 Dollar gekostet. Das erschien uns dann doch etwas happig.

Gegen 21 Uhr waren wir dann wieder im Hotel, wo der Tag relativ schnell schlafend ein Ende fand. Somit waren wir am Sonntag auch schon wieder um 5 Uhr wach. Kein Problem, denn auch am zweiten Tag hatten wir ein gut gefülltes Programm.

 

Alcatraz – auf den Spuren von Al Capone

Alcatraz Island

Alcatraz Island

 

Für Alcatraz hatten wir schon von Deutschland aus bei Alcatraz Cruises Tickets gekauft, einerseits um auch sicher an dem Tag die Tour machen zu können, anderseits wollten wir unbedingt eine Tour am (früheren) Morgen haben, damit wir den restlichen Tag noch für weitere Highlights in San Francisco zur Verfügung haben. Und wie sich noch rausstellen sollte, war der Kauf in Deutschland eine sehr gute Idee. Alcatraz Cruises ist zudem die einzige Reederei, die Touristen auf die Insel transportiert.

Auf dem Weg zum Pier 33 konnten wir noch einen Stopp an einer weiteren Wendestelle der Cable Cars einlegen und ein paar Aufnahmen machen. Leider war die Bahn noch nicht in Betrieb, dafür war es offensichtlich zu früh. Einen kostenlosen Parkplatz in der Nähe von Pier 33 haben wir auch gefunden, so dass wir pünktlich um kurz vor 9 Uhr am Pier 33 waren. Geplante Abfahrt war 9:30 Uhr, eine halbe Stunde vorher sollte man sich bereits einfinden.

 

Gefängnis-Trakt auf Alcatraz

Gefängnis-Trakt auf Alcatraz

 

Und sofort stellten wir fest, dass es gut war, bereits Tickets zu haben. Die meisten Fahrten nach Alcatraz waren bereits ausgebucht. Nach kurzer Wartezeit ging es dann auch pünktlich mit dem Schiff Richtung Insel. Die Fahrt dauerte nur etwa 15 Minuten und unterwegs war das Wetter leider noch recht mäßig. Es war bewölkt und ziemlich windig. Aber kaum auf der Insel angekommen, klarte der Himmel auf und die Sonne kam raus.

Die Tour über die Insel war ziemlich interessant, auch wenn die Gebäude von außen schon ziemlich mitgenommen aussehen. Aber im eigentlichen Gefängnistrakt bekamen wir jeder einen Audio-Guide, der uns durch die einzelnen Stationen von Alcatraz führte. Der Guide war gut gemacht. Es war eine gute Mischung aus Information und Hörspiel. Dadurch bekam man einen sehr guten Eindruck, wie sich das Leben damals im Gefängnis abspielte. Die Tour dauerte ca. 90 Minuten, die allerdings nicht so lang erschienen, weil der Guide die Tour recht kurzweilig gestaltete.

 

Die Ruinen von Alcatraz Island

Die Ruinen von Alcatraz Island

 

Nach der Tour haben wir uns die restliche Insel noch angeschaut, soweit das möglich war. Viele Orte auf der Insel sind für Besucher gesperrt, so dass man nicht alles anschauen kann. Anschließend ging es mit dem Schiff zurück aufs Festland.

 

Straßenbahn zum Ferry-Building

Straßenbahn an den Piers in San Francisco

Straßenbahn an den Piers in San Francisco

 

Nach einem kurzen Besuch des „Fanshops“ von Alcatraz an der Anlegestelle Pier 33 auf dem Festland sind wir noch mit der Straßenbahn zum Ferry-Building gefahren. Die Straßenbahn ist schon recht alt, fährt aber ziemlich schnell. Und weil es in San Francisco generell besonders preiswert ist, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, war sie auch relativ voll bzw. wird von Touristen und Einheimischen intensiv genutzt. Das Ferry-Building ist recht beeindruckend und durch seinen großen Turm auch von vielen Punkten in San Francisco gut zu erkennen. Von dort fahren zahlreiche Fähren durch die Bucht von San Francisco – zum Beispiel nach Richmond oder Oakland.

 

Ferry Bulding San Francisco

Ferry Bulding San Francisco

 

Schließlich sind wir wieder mit der Straßenbahn vorbei an den zahlreichen Piers zum Parkplatz gefahren, an dem unser Auto stand. Von dort ging es zunächst zum Hotel, wo wir uns ein bisschen von dem doch recht stressigen Vormittag erholen mussten. Anschließend stand auch schon das nächste Highlight auf der Tagesordnung.

 

Golden Gate Bridge – Nördlicher Teil

Golden Gate Bridge

Golden Gate Bridge

 

Den südlichen Teil rechts und links der Golden Gate Bridge hatten wir ja schon am Vortag erkundet. Es fehlte also noch die Fahrt über die Brücke und die Blicke auf die Brücke vom Norden her. Die Fahrt über die Brücke war schon interessant. Allerdings gibt es viele beeindruckende Brücken in den USA, so dass die Golde Gate Bridge jetzt nicht besonders hervor sticht. Enttäuschend war, dass der Parkplatz und Aussichtspunkt direkt hinter der Brücke gesperrt bzw. nur für Fußgänger, Radfahrer und Sightseeing-Busse geöffnet war. Somit mussten wir direkt zur Horseshoe Bay und dem Moore Road Pier. Stand zwar sowieso auf dem Plan, aber der Golde Gate Bridge View wäre natürlich auch interessant gewesen. Vom Moore Road Pier hat man allerdings auch einen super Blick auf die Brücke und die Stadt San Francisco. Auch das Wetter spielte wieder mit und die wenigen vorhandenen Wolken passten perfekt ins Bild.

 

Golden Gate Bridge

Golden Gate Bridge

 

Anschließend sind wir durch den ziemlich langen Baker-Barry-Tunnel und die Bunker Road auf die andere Seite der Brücke gefahren. Dort befindet sich der Aussichtspunkt Battery Spencer – der Viewpoint auf die Golde Gate Bridge schlechthin. Auf dem Weg dorthin war die Straße auf Grund der vielen Schau- und Fotolustigen zur Einbahnstraße erklärt worden. Dadurch konnte man an vielen Stellen gut parken und tolle Fotos von der Brücke machen. Am Battery Spencher – ein altes Fort zur Kontrolle und Verteidigung des Golden Gate – hat man schließlich einen traumhaften Blick auf die Brücke und die dahinter liegende Stadt San Francisco.

 

Tag um 17 Uhr beendet

Eigentlich wollten wir danach noch ein bisschen um die San Francisco Bay herum und nach Richmond und Oakland fahren. Das mussten wir aber leider canceln und stattdessen wieder direkt über die Golden Gate Bridge zum Hotel fahren. Für mich war der Tag Migräne-bedingt beendet. Unsere Freunde sind dann noch zum Pier 39 gelaufen, um dort etwas zu essen. Es war ärgerlich, dass wir das Sightseeing so plötzlich beenden mussten. Aber letztlich hatten wir auch schon unsere Punkte für San Francisco alle abgehakt.

 

Die nächsten 3 Tage ging es durch das Silicon Valley, den Pazific Coast Highway, die Mojave Wüste und über die Historic Route 66 bis nach Williams in Arizona.